WURZELKANALBEHANDLUNG

     Fast jeder kennt sie - die Angst vor der zahnärztlichen Behandlung. Ganz weit oben in den Top Five der unbeliebtesten Behandlungen liegt sicherlich die "Wurzelbehandlung". Sie kam sogar in Hollywoodfilmen zu Ehren, etwa in Dustin Hoffman`s "Marathonmann" oder in "Findet Nemo".

 

     Die Wahrheit ist allerdings weniger glamourös, ist doch die Mißerfolgsquote bei Wurzelkanalbehandlungen nach einer aktuellen Studie von Prof. Hülsmann (Göttingen) erstaunlich hoch. Nur etwa 40 % aller untersuchten Wurzelfüllungen entsprachen dem Standard. Woran liegt das?

 

     Die Wurzelkanäle und die darin befindlichen Zahnnerven sind ein hochkomplexes, gallertartiges Gebilde mit enormen anatomischen Variationen. Diese Kanäle können gerade oder gebogen, zuweilen auch rechtwinklig abgeknickt sein und in Anzahl und Länge stark variieren. Aufgabe des Zahnarztes ist es mittels der Wurzelkanalbehandlung das erkrankte Nervengewebe möglichst komplett zu entfernen, sowie die verbliebenen Nervenkanäle wand- und bakteriendicht abzufüllen. Um dieses zu erreichen wurden in den letzten Jahren einige sehr interessante neue Techniken entwickelt.

 

     Eine nahezu 100%- ige Elimination der Bakterien erreicht man mittels "photoaktivierter Lasertherapie", bei der die Nervenkanäle mittels einer harmlosen Flüssigkeit (Tholuidin-Blau) benetzt und anschließend mit Laserlicht bestrahlt werden. Eventuell verbliebene Gewebsreste lassen sich mittels Ultraschallspülung entfernen. Die so aufbereiteten Kanäle werden idealerweise mit einer sogenannten "thermoplastischen Wurzelfüllung" versorgt, bei das Füllmaterial erhitzt und in die Kanäle hineingeschmolzen wird.

 

     Die so versorgten Zähne haben eine weitaus günstigere Prognose als herkömmlich wurzelbehandelte Zähne.