PARODONTITIS

WAS IST PARODONTITIS

     Parodontitis ist eine Infektionskrankheit des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates.

Sie gilt neben der Karies als eine der beiden dentalen Volkskrankheiten, da bei den über 40 - jährigen mehr Zähne durch Parodontitis als durch Karies verloren gehen. Sie wird hervorgerufen durch pathogene Bakterien, deren Wirkung noch verstärkt wird durch weiche und harte Beläge am Zahn und der Zahnwurzel.

     Die Parodontitis geht mit Entzündungen des Zahnfleisches, Bildung von so genannten Taschen am Zahnfleisch, Mundgeruch, sowie Zahnlockerung, Zahnverlust und Knochenabbau einher.

Die pathogenen Bakterien finden im Mund ein ideales Milieu vor (warm, dunkel, feucht) und können langfristig auch negative Auswirkungen auf den Gesamtorganismus haben.

So weiss man mittlerweile aus Studien, dass sich bei einer unbehandelten Parodontitis das Herzinfarktrisiko langfristig etwa verdoppeln und das Risiko eines Schlaganfalls verdreifachen kann.

WAS KANN MAN DAGEGEN TUN?

     Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte man neben einer gewissenhaften Zahnpflege Zahnseide verwenden, evtl. auch antibakterielle Mundspüllösungen. 

Der Reinigung der Zwischenräume kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, da diese oft regelrechte Bruthöhlen für die pathogenen, also schädlichen Bakterien sind. Auch eine regelmässige professionelle Zahnreinigung oder weitergehende prophylaktische Massnahmen durch den Zahnarzt können vorbeugend wirken.

WIE SIEHT DIE BEHANDLUNG EINER PARODONTITIS AUS?

     Die moderne Parodontitis-Therapie hat nur noch wenig gemein mit den teilweise recht umfangreichen chirurgischen Eingriffen früherer Zeiten.

     In den meisten Fällen genügt es die Wurzeloberflächen mittels mikroinvasiver Ultraschallaufsätze (z.B. Slimline) zu reinigen und mit so genannten Küretten zu glätten. Dieses Vorgehen wird von der überwiegenden Zahl der Patienten nicht als schmerzhaft beschrieben. 

     Nur bei sehr tiefen oder renitenten Taschen wird noch chirurgisch interveniert.

     Oft ist es sinnvoll die Therapie antibiotisch zu begleiten, um das pathogene Keimspektrum deutlich zu reduzieren. Mittels eines bakteriellen Testverfahrens kann das entsprechende Antibiotikum genau bestimmt werden. Auch ein neuartiges Laserverfahren (PACT) kann durch Reduktion der Bakterien hilfreiche Dienste leisten.